Wasser ist Leben – und gerade die Lage am Main macht Würzburg zu einer lebenswerten Stadt. Denn hier ist es möglich, die Vorzüge einer Stadt und die Natur einer Flusslandschaft unmittelbar nebeneinander zu genießen.
Doch die Natur hat auch ihre Schattenseiten. In der Zeit zwischen November und April kann der Main infolge von Regenereignissen oder Schneeschmelzen seinen Normalpegel von 178 cm übersteigen Dann herrscht Hochwassergefahr und der Entwässerungsbetrieb muss handeln.
Jetzt ist es die Aufgabe des Entwässerungsbetriebes
- die Kanalisation gegen ein Eindringen des Mainwassers zu schützen,
- überflutete Straßen und Wege abzusperren und
- den mobilen Hochwasserschutz aufzubauen.
Ab einen Pegel von 360cm beginnt die Überschwemmung des Parkplatzes an der Löwenbrücke, ab 410cm ist der Untere Mainkai überschwemmt und ab 475cm muss der erste Hochwasserschutzdamm am Alten Kranen aufgebaut werden.
Ingesamt hält der Entwässerungsbetrieb fünf solche Hochwasserverschlüsse vor und kann damit die Lücken im stationären Hochwasserschutz der Stadt Würzburg schließen. Dieser stationäre Hochwasserschutz wurde ab 1980 mit Unterstützung des Freistaat Bayern gebaut. Hier wurde im Bereich Friedensbrücke bis „Alter Kranen“ und Alte Mainbrücke bis Löwenbrücke die bestehende Bebauung soweit ertüchtigt, dass auch ein Jahrhunderthochwasser (Pegel ca. 800cm) nicht in die Altstadt eindringen kann. Zusätzlich verhindert entlang dieser Linie eine Bohrpfahlwand, dass die Flut unter den Hochwasserschutz in die Stadt sickert.
Gleichfalls sorgt der Entwässerungsbetrieb für die Stadtteile, welche nicht hinter einen stationären Hochwasserschutz liegen. Neben Straßensperrungen werden in Verbund mit der Feuerwehr Sandsackbarrieren errichtet und mit Pumpen eventuell anfallendes Regenwasser über die Barriere in den Main gefördert.
Allerdings kann sich die Arbeit des Entwässerungsbetriebes nur auf den Schutz der Stadt beschränken. Für den Schutz der einzelnen Gebäude, z.B. bei der hochwassersicheren Lagerung von Heizöl, ist der jeweilige Eigentümer gefragt. Was genau beim Wohnen am Fluss zu beachten ist, findet sich in einer Checkliste des Bayerischen Staatsministerium des Innern bzw. des Bayerischen Landesamt für Umwelt.
Nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Freistaat, Stadt und Bürgern kann Würzburg auch im Hochwasserfall eine lebenswerte Stadt und Bilder von früheren Überschwemmungen Vergangenheit bleiben.
Hochwassercheckliste für den Gebäudeeigentümer
Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat für den Gebäudeeigentümer eine Hochwassercheckliste erstellt. Diese Liste hier zu finden.
Weitere Informationen zu den Thema Hochwasser finden sich unter dem Link des Bayerischen Landesamt für Umwelt www.bestellen.bayern.de, Stichwort Hochwasserschutz - Eigenvorsorge