Aufgaben der Grundstücksentwässerung
Die Grundstücksentwässerung hat vielfältige Aufgaben.
Die Grundstücksentwässerungsanlagen, Grundstücksanschlüsse, die öffentliche Kanalisation, Regenbecken und Kläranlage sind einzelne Bestandteile eines Gesamtsystems. Damit das Gesamsystem effektiv arbeiten kann, müssen alle Teile, auch die Grundstücksentwässerungsanlagen, den Regeln der Technik entsprechen.
Die Grundstücksentwässerung hat dabei folgende Aufgaben:
- Prüfung und Genehmigung von Entwässerungsgesuchen
- Prüfung und Genehmigung von Abwasserbehandlungsanlagen
- Prüfung und Genehmigung von Indirekteinleitern
- Vollzug der Entwässerungssatzung
- Herstellung neuer Grundstücksanschlüsse
- Überwachung der Ausführung von Grundstücksentwässerungsanlagen
- Beratung und Information von Bauherren und Planern hinsichtlich Entwässerungssatzung, Schutz vor Rückstau, Dichtheitsprüfung von Grundstücksanschlüssen und Niederschlagswasserbewirtschaftung
- Kanalauskunft für unbebaute Grundstücke
Herkunft und Anwendung von Niederschlagsdaten
KOSTRA-DWD steht für „Koordinierte Starkniederschlagsregionalisierung und -auswertung des DWD“ und wird bereits seit mehr als 30 Jahren regelmäßig erarbeitet.
Eine erste Fortschreibung mit dem Namen KOSTRA-DWD-2000 erschien im Jahr 2005. Sie basierte auf den Daten der Jahre 1951 – 2000. Eine weitere Fortschreibung der Starkniederschlagsauswertung wurde im Jahr 2016 als KOSTRA-DWD-2010 veröffentlicht. Sie beruhte auf den Daten der Jahre 1951 – 2010. Auf Anregung einzelner Landesbehörden wurde darüber hinaus im Jahr 2017 eine Revision dieses Datensatzes (KOSTRA-DWD-2010R) durchgeführt. Zwischen 2018 und 2022 wurde der Datensatz dann grundlegend überarbeitet und erneut fortgeschrieben. Ab dem 01.01.2023 gilt nun der neue Datensatz KOSTRA-DWD-2020 mit dem Bezugszeitraum 1951 – 2020. Weiterführende Informationen zur Methodik sind in den entsprechenden Berichten auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes zu finden.
Im Rahmen der Starkniederschlagsauswertung wurden Niederschlagshöhen (in mm) und Niederschlagsspenden (in l/(s•ha)) berechnet. Die Berechnung erfolgte in Abhängigkeit von verschiedenen Dauerstufen (D von 5 min bis 7 Tage) beziehungsweise Jährlichkeiten (T von 1 a bis 100 a). Die Ergebnisse wurden auf ein deutschlandweites Rasternetz (je Rasterfeld rund 25 km²) übertragen.
Ein wesentlicher Anwendungsbereich für die rasterbasierte Starkniederschlagsauswertung ist die Dimensionierung wasserwirtschaftlicher Bauwerke. Dazu gehören z. B. Kanalnetze, Kläranlagen, Pumpwerke und Rückhaltebecken. Auch für die Dimensionierung von Entwässerungssystemen und Versickerungsanlagen werden sie häufig herangezogen. Mithilfe von KOSTRA-DWD ist es jedoch auch möglich, die Niederschlagshöhe starker Regenereignisse bezüglich ihrer Jährlichkeit einzuschätzen. Diese Einschätzung dient häufig der Bewertung von Schadensereignissen.
Die Rohdaten können direkt beim Deutschen Wetterdienst (Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Leistungen - KOSTRA-DWD) abgerufen werden. Bereits aufbereitete Tabellen für die einzelnen Rasterfelder sind auf (openko.de - KOSTRA-DWD-Tabellen kostenlos herunterladen) verfügbar. Aufgrund des Geodatengesetzes werden die KOSTRA-DWD Rasterdaten entgeltfrei zur Verfügung gestellt.
Verantwortungsvoller Umgang mit Abfällen und Reststoffen
Denken sie an die Abwasserreinigung wenn sie duschen? Oder erst wenn sie die Abwasserrechnung erhalten? Jeder einzelne kann dazu beitragen das Abwasser und damit unsere Umwelt weniger zu verschmutzen.
Es gibt zahlreiche Stoffe des täglichen Gebrauchs, die nicht in die Toilette oder in den Ausguss gehören. Dennoch gelangen sie aus Unwissenheit immer noch in großen Mengen davon in die Kanalisation. Mit sehr viel Aufwand müssen die daraus resultierenden Verstopfungen oder Ablagerungen beseitigt werden.
Eine Auflistung der Stoffe, die nicht in die Toilette bzw. den Ausguss gelangen dürfen, finden Sie auf der Seite Fragen & Antworten.
Mitbewohner im Kanal
Wanderratten vermehren sich in den Städten immer schneller. Sie haben kaum noch natürliche Feinde, dazu kommt das stetig wachsende Nahrungsangebot. Ratten sind Allesfresser, Küchenabfälle ziehen sie magisch an. Sie halten sich gern im Kanal auf, dort finden sie ungestörte Rückzugs- und Nistmöglichkeiten. Kommen sie an die Oberfläche, können sie eine Vielzahl von Krankheiten auf den Menschen übertragen.
Jeder einzelne kann etwas gegen die Rattenplage tun. Wichtig ist, Lebensmittel nicht durch die Toilette oder auf dem Kompost zu entsorgen. Ratten besitzen einen ausgeprägten Tast- und Geruchsinn, zudem sind ausgezeichnete Kletterer. Dies ermöglicht es ihnen über Abwasserleitungen in Wohnungen oder über Schächte in Gärten vorzudringen.
Schutz vor Rückstau
Das Würzburger Stadtgebiet wird überwiegend im Mischsystem entwässert. Das bedeutet, dass für Schmutzwasser und Regenwasser ein gemeinsames Kanalnetz errichtet worden ist.
Dieses öffentliche Kanalnetz ist nicht darauf ausgerichtet, dass es jeden beliebigen Starkregen vollständig aufnehmen kann. Die Dimensionen der Rohrleitungen der Kanalisation wären sonst so groß und so teuer, dass die Bürger mit Abwassergebühren unvertretbar hoch belastet würden.
Deshalb wird bei starken Regenfällen ein definiertes, kurzzeitiges Aufstauen des Abwassers im Kanalnetz bewusst in Kauf genommen. Das Auftreten von Rückstau im Kanalnetz ist deshalb kein Planungsfehler, sondern muss im Interesse einer wirtschaftlichen Abwasserentsorgung hingenommen werden, zumal es einfache, wirkungsvolle Mittel gibt, sich vor der Überflutung von Kellern und anderen tief gelegenen Räumen zu schützen.
Die maßgebende Rückstauebene ist i.d.R. die Höhe der Straßenoberkante an der Anschlussstelle des Grundstücksentwässerungskanals. Bis zu dieser Höhe kann das Wasser in der Kanalisation ansteigen und in Grundstücksentwässerungsanlagen zurückstauen.
Durch den Einbau von Abwasserhebeanlagen mit Rückstauschleife können Sie sich vor Rückstau schützen. Bei ausreichendem Gefälle zum öffentlichen Kanal sind Rückstauverschlüsse für Räume mit untergeordneter Nutzung sinnvoll. Wird unterhalb der Rückstauebene anfallendes Niederschlagswasser an die öffentliche Kanalisation angeschlossen, ist immer eine Hebeanlage vorzusehen.