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Aufgabe

Eine zentrale Aufgabe des Gewässerschutzes in Deutschland ist es, das ökologische Gleichgewicht der Gewässer zu bewahren und eine geregelte Abwasserreinigung sicher zu stellen. Hierzu trägt auch das Klärwerk Würzburg bei.

Das Gelände des Klärwerks

In den letzten 25 Jahren wurden bei der Reinhaltung der Gewässer große Erfolge erzielt. Die Schadstoffbelastung wurde deutlich reduziert. So ist der Main mittlerweile nur noch mäßig mit Nährstoffen belastet und in einem guten ökologischen Zustand.

Das Einzugsgebiet

Die Größe des Einzugsgebietes beträgt ca. 260 Quadratkilometer. Es wird vom Main auf einer Länge von etwa 18 km durchflossen.

Das Klärwerk Würzburg ist eines der 36 großen Klärwerke in Bayern mit über 100.000 EW Ausbaugröße. Im Einzugsgebiet des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung Großraum Würzburg leben ca. 185.000 Einwohner. Täglich fließen dem Klärwerk rund 45.000 m³ Abwasser zu (bei Trockenwetter). Dies entspricht der 6-fachen Menge des Dallenbergbades. Die gesamte Jahresabwassermenge beträgt etwa 22 Mio m³.

Das Einzugsgebiet des Klärwerks: Würzburg von oben

Abwasserbehandlung

Mechanische Reinigung

Die gesamte mechanische Reinigung ist zur Minimierung von Geruchs-Emissionen in geschlossenen Gebäuden untergebracht.

Die mechanische Stufe umfasst die Bauwerke Rechenanlage, belüfteter Sandfang und Vorklärbecken. Die Rechenanlage ist dreistraßig mit je zwei Stufenrechen von 6 mm Durchgangsweite ausgeführt. Das Rechengut wird in eine Rechengutwäsche zur Abtrennung von organischen Bestandteilen gegeben, entwässert und in Container abgeworfen. Die jährliche Menge an Rechengut beträgt 230 Tonnen. Anschließend wird der belüftete Sandfang durchflossen, wobei durch die Belüftung Schwimmstoffe abgetrennt werden. Parallel hierzu werden 330 Tonnen Sand pro Jahr aus Niederschlagseinschwemmungen von den Beckenböden geräumt. Danach gelangt das Abwasser in die Vorklärung. Diese dienen der Entschlammung des Abwassers mittels deutlicher Reduzierung der Fließgeschwindigkeit des Abwassers und anschließendem Abpumpen des abgesetzten Schlammes.

Die Rechenanlage mit Grob- und Feinrechen

Biologische Reinigung

Die biologische Stufe arbeitet nach dem Prinzip des Belebungsverfahrens. Die vierstraßige Anlage mit insgesamt 40.520 m³ Inhalt ist für eine simultane Nitrifikation und Denitrifikation ausgelegt in der auch eine biologische Phosphatelimination erfolgen soll. D.h. in dieser Stufe sollen zum einen nicht abgesetzte Stoffe entfernt werden und gelöste Nährstoffe wie Stickstoff- und Phosphatverbindungen entfernt werden. Zur Versorgung der Mikroorganismen mit Sauerstoff über Druckbelüftung können vier Turbo-Belüftungsaggregate eingesetzt werden. Bei der biologischen Reinigung werden die organischen Inhaltsstoffe nahezu 99% eleminiert, Phosphate zu 96 % und Stickstoff zu über 80 %.

Biologische Reinigungsbecken

Die Trennung des Belebtschlammes von dem gereinigten Abwasser erfolgt in der Nachklärung, die aus vier Rundbecken besteht. Der abgesetzte Schlamm wird mit je einem Rundräumer entfernt. Das gereinigte Abwasser fließt über Ablaufrinnen zu einem Sammelbauwerk und von dort über eine Endkontrolle in Form von Online-Messungen in den Main. Die Gesamtaufenthaltsdauer des Abwassers im Klärwerk beträgt ca. 40 Stunden.

Chemische Reinigung

Die chemische Stufe (Simultanfällung) eliminiert den Phosphor, der zusammen mit dem Nährstoff Stickstoff bei einem Überangebot zu einem unerwünscht hohen Algenwachstum in den Main und den nachfolgenden Gewässern bis zur Nordsee führen kann.

Chemikalientanks

Schlammbehandlung

Mit der Schlammbehandlung wird durch eine anaerobe Behandlung mit zwei Faultürmen, einer statischen Eindickung in Eindickerbehältern, einer Eindickung des Überschussschlammes per Siebband und einer Schlammentwässerung mittels Kammerfilterpressen die Schlammenge reduziert. 25.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm werden über einen Silo-Behälter jährlich der Entsorgung zugeführt.

Faultürme